Euer Unternehmen bei Google My Business

von Sara Grzybek

Kategorie(n): Ratgeber Datum: 4. September 2019
Wer nach einem Arzt sucht oder anderen lokalen Dienstleistungen, kennt mit Sicherheit Einträge aus Google Maps. Bei diesen Einträgen handelt es sich um Google My Business-Einträge. Google My Business in seiner heutigen Form besteht seit circa 2014, nach zahlreichen Veränderungen und Anpassungen und stetigen Erweiterungen. Zum jetzigen Stand enthält Google My Business wichtige Features, welche für lokale Dienstleister nicht außer Acht gelassen werden sollten. Neben der eigenen Website in den organischen Suchergebnissen, taucht der eigene Google My Business-Eintrag noch in der lokalen Suche bei Google Maps auf, also besteht die Chance, direkt zwei Mal auf der ersten Seite zu erscheinen und sich den Usern zu präsentieren. Zuallererst wird sowohl Google als Suchmaschine als auch den Usern deutlich gemacht, dass es sich bei dem Unternehmen um ein tatsächlich existierendes Unternehmen handelt. Dabei handelt es sich um einen kostenlosen Service seitens Google, ähnlich wie die Google Search Console oder Analytics. Falls das Unternehmen bei Google My Business noch nicht hinterlegt ist, kann dieser Eintrag selbst erstellt werden. Dabei wird der User Schritt für Schritt durch die Erstellung geführt. Es werden Fragen gestellt, mit denen auch Google nachvollziehen kann, für welche Nutzer dieses Unternehmen von Relevanz sein kann. Dabei besteht auch während dieses Prozesses die Möglichkeit, bereits darauf hinzuweisen, dass ein fester Standort vorliegt. Anhand eines festen Standortes eröffnen sich im späteren Verlauf der Erstellung weitere Optionen wie Öffnungszeiten und Adresse, welche von potenziellen Kunden vorgefunden werden. Noch vor der Erstellung des Eintrags fragt Google ebenfalls, um welche Art von Unternehmen es sich handelt. Zwar suchen User oft nach bereits bekannten Unternehmen, aber auch nach den Dienstleistungen selbst, weswegen die genaue Nennung der eigenen Branche wichtig ist. Selbstverständlich können viele Auswahlmöglichkeiten auch nach Erstellung des Eintrags noch angepasst werden. Ist der Eintrag fertig erstellt, möchte sich Google den Eintrag bestätigen lassen. Dies passiert über eine Postkarte mit einem Code, welche von Google an die angegebene Adresse verschickt wird. Nach wenigen Tagen sollte die Postkarte im Briefkasten gelandet sein und der dort vorliegende Code kann eingegeben werden. Damit hat man seinen eigenen Google My Business-Eintrag erstellt. Der Eintrag kann auch später bestätigt werden, jedoch liegen weitaus weniger Funktionen zur Verfügung. Deshalb empfiehlt es sich, die Bestätigung zeitnah durchzuführen. Für den Fall, dass Google bereits einen Eintrag automatisch erstellt hat, muss die Inhaberschaft des bereits vorhandenen Google My Business-Eintrags beantragt werden. Im Fachjargon wird dies als „claimen“ bezeichnet. In diesem Fall erfolgt die Beantragung der Inhaberschaft ebenfalls in den häufigsten Fällen per Postkarte, manchmal auch per E-Mail oder Telefonnummer, falls diese bereits von Google im Eintrag hinterlegt worden sind. Eine alternative Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu hinterlegen ist in vielen Fällen dann nicht mehr möglich. Die Änderung der Daten kann erst nach Erhalt der Inhaberschaft geändert werden. Es kann sein, dass bereits vor einiger Zeit ein Google My Business-Eintrag erstellt worden ist, somit auch eine Inhaberschaft schon besteht, aber die Zugänge in Vergessenheit geraten sind. Ist ein Google My Business-Eintrag validiert, stehen weitaus mehr Bearbeitungsmöglichkeiten zur Auswahl. Mithilfe eines Google My Business-Eintrags kann nachverfolgt werden, bei welchen Suchbegriffen die Nutzer auf den Eintrag gestoßen sind, zudem werden Einzugsgebiete, Stoßzeiten und weitere Statistiken präsentiert. Diese können über Einblick in den Eintrag verfolgt werden und somit können Rückschlüsse auf seine Zielgruppe gezogen werden.  Bereits auf der Startseite des Eintrags erhält der Eintragsbesitzer eine Menge an Informationen über die Performance des Eintrags im vergangenen Monat, die letzten Rezensionen und Fotos von Nutzern und die Leistung des letzten Beitrags. Dies ist auch der nächste Punkt in der Menüleiste. Mithilfe von Beiträgen lassen sich die Aufmerksamkeit der Nutzer weiter stärken und auch Call-to-Actions, also Handlungsaufrufe, starten. Dabei variiert der Nutzen der Beiträge oft nach Branche: Rabattaktionen zu bewerben kann bei lokalen Geschäften durchaus von Vorteil sein, während andere Dienstleister besondere Termine hervorheben möchten, an denen beispielsweise Sonderveranstaltungen vor Ort stattfinden. Beim Reiter „Info“ können allgemeine Änderungen wie der Name des Unternehmens oder die Öffnungszeiten angepasst werden. Erhält Google die Information von Nutzern, dass bestimmte Informationen nicht übereinstimmen, werden die berechtigten Nutzer des Eintrags über eine optionale Änderung informiert. Im Bereich „Statistiken“ erhält man alle gesammelten Informationen darüber, wie die Nutzer auf den Eintrag gestoßen sind und wie sie mit den vorhandenen Informationen umgegangen sind. Dort wird auch ersichtlich, zu welchen Uhrzeiten der Standort am häufigsten aufgerufen wurde. Oder auch, welche Aktionen, wie die Wegbeschreibung oder ein Anruf, über den Eintrag getätigt worden sind. Somit kann eine Lead-Generierung teilweise stattfinden, noch bevor Nutzer auf die eigentliche Website gekommen sind. Wichtig zu wissen ist, dass auch Google Zeit braucht, die notwendigen Daten zu sammeln und das dies, abhängig von der Branche, eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen kann. Von großer Bedeutung ist heutzutage der Bereich „Rezensionen“. Ähnlich wie bei bekannten Onlineshops können Nutzer Bewertungen zu Restaurants, Ärzten oder anderen Dienstleistern abgeben. Das Ausmaß reicht von kommentarlosen Sternebewertungen zu Bewertungen mit Texten und Bildern. Als Besitzer eines Google My Business-Eintrags besteht die Möglichkeit, auf diese Rezensionen einzugehen. Damit kann sich das Unternehmen als proaktiv, kritikoffen und -fähig zeigen, vor allem aber wird den Nutzern und potenziellen Kunden Interesse und Aufmerksamkeit geschenkt. Mithilfe eines neuen Features ist es mittlerweile sogar möglich, Fragen an das Unternehmen oder die Nutzer zu stellen, welche das Unternehmen bereits besucht und rezensiert haben. Auf diese Weise erhält der Nutzer eine weitere Möglichkeit, sich über das Unternehmen und die bisherigen Erfahrungen anderer Nutzer zu informieren. Die Funktion „Textnachrichten“ kann nur über die Google My Business-App erreicht werden. Mit dieser Funktion kann ein direkter Nachrichtenaustausch zwischen Nutzer und Inhaber des Eintrags stattfinden. Je nach Branche, am ehesten aber für den Bereich B2C, kann sich diese Funktion lohnen und sollte vom Unternehmen auch genutzt werden. Fotos helfen dem Unternehmen, sich von seiner besten Seite zu präsentieren und zusätzlich dem Außerdem dienen die Fotos dem Wiedererkennungswert des Unternehmens. Auch 360°-Aufnahmen sind möglich. Besuchern wird ebenfalls die Möglichkeit gegeben, Fotos hinzuzufügen. Auf diese Weise können Nutzer ein besseres Gesamtbild vom Unternehmen erhalten. Zusätzlich gibt es die Neuerung, ähnlich wie bei Facebook Fanpages, Google My Business-Einträgen zu folgen. Dies wird dem Inhaber des Eintrags auch angezeigt und er hat somit eine genauere Zielgruppe an Interessenten. Diesen Interessenten können exklusive Rabattcodes oder ähnliche Goodies angeboten werden, um diese zu neuen Kunden zu machen, oder Bestandskunden an sich zu binden. Zudem gibt es momentan noch eine Betaversion für das Anbieten von Produkten über den Google My Business-Eintrag. Diese Funktion lohnt sich besonders für kleinere und mittlere Unternehmen, die über eine relativ kleine Produktpalette verfügen. Ansonsten ist es auch möglich, ganze Produktpaletten zu hinterlegen. Wer genauere Informationen zu den Möglichkeiten sucht, findet diese hier. In der Rubrik „Leistungen“ ergibt sich dem Unternehmen die Möglichkeit, Leistungen explizit zu nennen. Das kann im Fall von Restaurants, Cafés oder Ähnlichen die Menükarte sein, bei Ärzten bestimmte Behandlungsmöglichkeiten beispielsweise. Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, die eigenen USPs (Unique Selling Points) zu präsentieren. Mit seinen Alleinstellungsmerkmalen fällt man im Vergleich zur Konkurrenz stärker auf. Je nach Branche kann diese Rubrik unterschiedlich genutzt werden. Falls das eigene Unternehmen über keine eigene Website verfügt, bietet Google an, eine Website zu erstellen. Es werden rudimentäre Funktionen zur Verfügung gestellt, mit denen der Bau einer simplen Website möglich ist. Jedoch ist es empfehlenswert, Zeit und Geld in eine eigene Website zu investieren, um mehr Gestaltungs- und Handlungsmöglichkeiten zu haben. Im Falle von mehreren Unternehmensstandorten, können über ein Konto mehrere Standorte gepflegt sowie die unterschiedlichen Informationen gleichsam gepflegt werden. Jedoch muss jeder Standort einen eigenen Verifizierungscode erhalten. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass vor allem für lokale Unternehmen die Verwendung von Google My Business wichtig ist, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Denn neben den Trend zum Online Shopping gibt es natürlich weiterhin Geschäfte, die man vor Ort aufsuchen muss. Bei Google ist man sich der Potenz seines Dienstes für lokale Unternehmen durchaus bewusst, weshalb sich seit April das Gerücht verstärkt, dass der Konzern Unternehmen früher oder später für die Nutzung von Google My Business zur Kasse bitten wird.