Google Ads: Kampf gegen Clickbaiting

von Jochen Moschko

Kategorie(n): News Datum: 24. Juni 2020
„Enthüllt: Das waren die letzten Worte von Star xy!“ – „Als Sängerin xyz auf der Bühne ihr Oberteil auszieht, geschieht das Unfassbare!“ – „Erfahren Sie hier, wie Sie in nur einer Woche Millionär werden!“ Was haben diese Texte gemeinsam? Sie ziehen Aufmerksamkeit auf sich und dürften von Nutzern überdurchschnittlich oft angeklickt werden, auch wenn ihr fragwürdiger Charakter von Anfang an ersichtlich ist. Ob der Inhalt, der sich auf der verlinkten Seite verbirgt hält was die Anzeige verspricht, steht auf einem anderen Blatt. Dieses Phänomen bezeichnet man auch als „Clickbaiting“ – man erzeugt beim Leser Neugier, befriedigt diese aber gleichzeitig nicht, so dass dieser den Link möglichst anklickt, um mehr zu erfahren. Dadurch wird ein Klick generiert und der Leser gleichzeitig in die Irre geführt.

Ab Juli verschärfte Richtlinien bei Google Ads

Diese Problematik hat man nun auch bei Google erkannt. Daher verschärft der Konzern ab Juli die Richtlinien für seinen Anzeigendienst „Google Ads“. Derartige Texte sind in den Texten der Werbeanzeigen von da an untersagt.  Aber nicht nur das: Auch dürfen keine Fotos von echten Unfällen oder Katastrophen sowie keine polizeilichen Fahndungsfotos mehr in Werbeanzeigen verwendet werden – zumindest nicht, um Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Ebenso untersagt werden Werbeanzeigen, die mithilfe von Vorher-/Nachher-Bildern „signifikante Veränderungen am menschlichen Körper“ bewerben. Diese Anpassung der Richtlinien wird vermutlich nur wenige Werbekunden betreffen, dafür allerdings die, deren Werbeanzeigen bislang besonders auffallen und wahrscheinlich von vielen Nutzern als störend empfunden werden.

Fazit

Dass Google sich gegen Clickbaiting stellt, ist absolut richtig. Trotzdem wird das Phänomen nicht von heute auf morgen verschwinden, denn Google ist nur einer von vielen Werbeanbietern. Insbesondere bei großen Internetportalen wird häufig auf andere Werbeanbieter zurückgegriffen. Trotzdem geht eine starke Signalwirkung von dieser Entscheidung aus und andere Anbieter dürften über kurz oder lang nachziehen. Bild: Photo Mix / Pixabay.com