Viele Websites mit älteren Android-Smartphones bald nicht mehr nutzbar

von Jochen Moschko

Kategorie(n): News Datum: 13. November 2020
Wer mit seiner Website in erster Linie mobile Nutzer anzieht, könnte ab Januar einen Einbruch der Besucherzahlen feststellen. Der Grund liegt darin, dass ältere Android-Smartphones von da an mit bestimmten Zertifikaten des Anbieters „Let´s Encrypt“ nicht mehr kompatibel sein werden. Betroffen sein sollen Smartphones mit Android 7.1.1 oder älter. Zertifikate von „Let´s Encrypt“ sind mittlerweile gängig und weit verbreitet. Sie sind außerdem oft günstiger als die Pendants anderer Zertifizierungsstellen, aber ihre Qualität ist unter dem Strich genauso gut. Bis zur Auslieferung von Android 7.1.1 waren diese Zertifikate noch nicht so weit verbreitet, weshalb neuere Version des Betriebssystems erst korrekt damit umgehen können. Nutzer dieser Smartphones können das Problem zum Teil selbst beheben, indem Sie zu einem anderen Webbrowser wechseln. Laut Medienberichten kann Mozilla Firefox Abhilfe schaffen, so dass zumindest ein Teil der nicht mehr aufrufbaren Websites wieder zur Verfügung steht.

Was kann man als Websitebetreiber dagegen tun?

Schaut in Eure Website-Statistik. Wenn ein großer Teil Eurer Besucher noch Android 7.1.1 oder älter verwendet, könntet Ihr ein Zertifikat eines anderen Anbieters installieren. Das ist dann aber ebenfalls neu und es besteht keine Garantie, dass die ältere Android-Version damit umgehen kann. Auch werden Euch dadurch in den meisten Fällen Zusatzkosten entstehen. Es ist anzunehmen, dass viele Nutzer ihre nicht mehr unterstützten Geräte mittelfristig austauschen werden. Deshalb dürfte die beste Lösung darin bestehen, das Problem einfach auszusitzen.

Fazit

Ab Januar dürfte es eine Welle an frischem Elektromüll geben. Die Einstellung „Billig! Billig!“ beim Smartphone-Kauf rächt sich irgendwann. Wer eins kauft, sollte ein paar hundert Euro mehr in die Hand nehmen und darauf achten, dass das Gerät für mehrere Jahre mit Updates versorgt wird. Dadurch werden über die Jahre nicht nur kritische Sicherheitslücken geschlossen, sondern auch Probleme wie dieses behoben. Nutzer anderer mobiler Betriebssysteme wie Apples iOS – oder dem inzwischen leider eingestellten Windows Mobile von Microsoft – erhalten bzw. erhielten auch viele Jahre nach dem Kauf ihres Geräts noch kostenfreie Updates. In einer Welt, in der ständig von „Digitalisierung“, „Mobile-first“ und Umweltschutz gesprochen wird, sollte das eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Bild: Mika Baumeister / Unsplash.com