Logfile-Analyse: Diese Windows-Versionen verwenden Eure Besucher

von Jochen Moschko

Kategorie(n): Ratgeber Datum: 4. Dezember 2017
In Server-Logfiles wird jeder Besuch einer Webseite protokolliert. Daraus lässt sich unter anderem ablesen, wann ein Zugriff stattfand, welche Dateien dabei abgerufen wurden, welcher Webbrowser und welches Betriebssystem genutzt wurde. Wer schonmal einen Blick in seine Server-Logfiles geworfen hat, wird festgestellt haben, dass die Angaben zum verwendeten Betriebssystem manchmal etwas seltsam anmuten. Insbesondere bei Microsoft Windows, wenn der Eintrag beispielsweise „Windows 6.3“ lautet. Warum diese kryptischen Versionsnummern? Das Ende 2006 erschienene Windows Vista brachte eine Vielzahl an Änderungen mit sich. Nicht nur an der Oberfläche, sondern auch unter der Haube. So wurde unter anderem die Benutzerkontensteuerung („Windows UAC“) eingeführt, wodurch viele der damals für die Windows-Plattform erhältlichen Anwendungen angepasst werden mussten. Anhand der Versionsnummer kann eine Anwendung erkennen, welche Betriebssystemversion genutzt wird. Damals wurde häufig abgefragt, ob es sich um Version 6.0 (= Windows Vista) oder eine niedrigere Versionsnummer (Windows XP und abwärts) handelte. Um die Abfrage im Voraus auch direkt auf die nächste Windows-Version auszuweiten, fragten viele Softwareentwickler in ihren Anwendungen ab, ob die Windows-Versionsnummer mit „6.“ beginnt. Als der Vista-Nachfolger Windows 7 entwickelt wurde, erkannte man bei Microsoft, dass sich die bestmögliche Kompatibilität zu bestehenden Anwendungen herstellen lässt, wenn die interne Versionsnummer bei 6.x belassen wird. Technisch gesehen sind fast alle für Windows Vista entwickelten Anwendungen problemlos auch unter Windows 7 lauffähig. Deshalb wurde lediglich der Zähler hinter dem Punkt um eins erhöht, und so trägt Windows 7 die interne Versionsnummer 6.1. Seitdem wird diese Nomenklatur fortgeführt, die sich auch in Server-Logfiles wiederfindet. Jede Versionsnummer bezeichnet eine bestimmte Windows-Version, wobei Client- und Server-Varianten häufig zusammengefasst werden. Nachfolgend zeigen wir auf, welche Versionsnummer für welche Windows-Version(en) steht: Version 5.0: Windows 2000 (Client und Server) Version 5.1: Windows XP Version 5.2: Windows Server 2003 (einschließlich R2) Version 6.0: Windows Vista und Windows Server 2008 Version 6.1: Windows Server 2008 R2 Version 6.1: Windows 7 Version 6.2: Windows 8 und Windows Server 2012 Version 6.3: Windows 8.1 und Windows Server 2012 R2 (Quelle: msdn.microsoft.com) Wenn Ihr also das Betriebssystem „Windows 6.3“ in Euren Logdateien findet, war auf dem PC dieses Besuchers Windows 8.1 oder der (auf Windows 8.1 basierende) Windows Server 2012 R2 installiert. Windows 10 und der Windows Server 2016 treten wieder unter ihrer tatsächlichen Versionsnummer in Erscheinung, als Version 10. Lediglich wer mit einer älteren Anwendung die Versionsnummer abfragt, erhält hier möglicherweise Version 6.4 als Antwort – aus Gründen der Kompatibilität. Photo by Markus Spiske on Unsplash