Der finale Release von Shopware 6, dem neuen Steckenpferd im E-Commerce Sektor, steht kurz bevor. Um Euch einen kleinen Eindruck zu vermitteln, habe ich mir die Early Access Version (ea2) angeschaut und das Wichtigste zusammengefasst.
Angewandte Technologien
Im Gegensatz zu Shopware 5 beruht Shopware 6 nun komplett („Full Stack“) auf dem Framework
Symfony, währenddessen die Frameworks Zend, Enlight und Smarty nicht mehr genutzt werden. Die Vorteile liegen ganz klar bei der einfacheren Pflege. Zudem benötigen Entwickler weniger Shopware-spezifisches Wissen und die Performance erfreut sich einem Aufschwung. Mit
Bootstrap 4,
Twig und
Vue.js nutzt Shopware 6 aktuelle Technologien, die stetig weiterentwickelt werden. Mit
Webpack werden alle Assets, Images und Scripts gebündelt – jQuery entfällt. Und auch Less muss weichen – dafür wird beim Templating nun
Sass genutzt.
Der Aufbau des neuen Systems ist komplett modular, sodass zusätzliche Software einfach verknüpft werden kann.
Zudem wird es nun möglich sein, den kompletten Shop von außen zu steuern, denn die Entwickler haben sich dafür entschieden, Shopware nach dem „API first“ Ansatz zu entwickeln. So wird die Kommunikation mit dem Shop nun über die API geregelt. Hierdurch wird eine Anbindung verschiedenster Anwendungen in Zukunft vereinfacht. Hosting-Anbieter müssen sich nun allerdings auf Änderungen einstellen, da der Kern von Shopware als Cloud-Produkt entwickelt wurde. Auch die
Shopware 6-Voraussetzungen sollten hier beachtet werden.
Die Installation
Die Installation von Shopware 6 ist sehr einfach. Wie bei Shopware 5 werdet Ihr durch den Installationsprozess geführt, sodass, sofern Ihre Hosting Umgebung alle Voraussetzungen erfüllt, keine Probleme auftreten sollten. Aber Achtung: Die Datei zur Installation befindet sich nicht mehr im Root-Ordner, sondern in dem Ordner „public“. Diesen müsst Ihr aufrufen, wenn Ihr Shopware 6 installieren möchtet.
Nach der Installation gelangt Ihr zur Login Maske, die bereits verrät, dass sich im Design etwas geändert hat.
Die Administration – ein kurzer Überblick
Beim ersten Login in die Administration (früher Backend genannt) werdet Ihr gefragt, ob weitere Inhalte installiert werden sollen. So habt Ihr die Möglichkeit, Demo-Daten, Zahlungsmethoden wie z.B. PayPal oder andere Plugins einzurichten.
Was auf den ersten Blick auffällt, ist das moderne Design. Das Dashboard erscheint freundlich-hell, übersichtlich und bietet Platz für eine Vielzahl an Statistiken. Das Menü wurde an der linken Seite anstatt im Kopfbereich platziert und lässt sich minimieren. Die unterschiedlichen Farben der Kategorien machen es möglich, sich schneller zurechtzufinden.
Aber das neue System sieht nicht nur schick aus, sondern überzeugt auch mit einer besseren Usability sowie einfacheren Pflege. So sind mögliche Funktionen schnell auffindbar, sei es anhand der Farbgebung, der Platzierung oder auch spezieller Icons.
In den Einkaufswelten wird es zukünftig möglich sein, kanalübergreifende Einkaufserlebnisse zu gestalten. Und hierbei spielt es keine Rolle von welchem Endgerät darauf zugegriffen wird und welche Inhalte dort auftauchen sollen.
Die vollständig responsive Administration, umgesetzt mit Vue.js und Bootstrap, macht nun zudem eine Bedienung auf mobilen Geräten möglich. Es entfällt die bekannte Fensteransicht, durch die es nicht möglich war, z.B. auf einem Tablet von unterwegs im Backend des Shops ohne Probleme zu arbeiten.
Shopware 6 Release
Mit Shopware 6 entfallen zukünftig die Premium-Plugins. Viele Funktionen von den Shopware 5-Plugins werden nun direkt in der Professional Edition vorhanden sein. Derzeit sind über 1.000 Plugins als Symfony-Bundles in der Entwicklung.
Für Entwickler bedeutet das neue System eine komplett neue Einarbeitung, weswegen man davon ausgehen kann, dass die ersten Shops eher klein sein werden. Auch auf Grund der noch fehlenden gewohnten Plugins und Funktionen können bisher Shops nicht stark individualisiert werden. Dies wird sich im Laufe der Zeit allerdings ändern.
Es wird kein Update von Shopware 5 auf 6 angeboten, allerdings ist eine Migration von bestimmten Daten möglich. Anders als zuvor, muss das Plugin in beiden Shops installiert werden – eine One-Klick-Migration ist nicht mehr möglich.
Bisher wurde die Developer Edition (6.0 Early Access 2) veröffentlicht, um einen ersten Einblick zu erhalten und möglicherweise bereits eigene Erweiterungen programmieren und testen zu können. Die Veröffentlichung der produktiven Version 6.1 sollte ursprünglich im Dezember 2019 stattfinden, verschiebt sich aber sehr wahrscheinlich auf Januar 2020. Ab dem Zeitpunkt der Veröffentlichung startet sodann der gewöhnliche Update Zyklus von 6 bis 8 Wochen.
Shopware 5 erhält bis Juli 2021 noch reguläre Updates inkl. neuer Features. Bis Juli 2023 werden Bug Fixes und bis Juli 2024 Sicherheitsupdates zur Verfügung gestellt.
Shopware 5 vs. Shopware 6
Weitere interessante Links
Shopware Issue Tracker
Shopware 6 Dokumentation
Shopware 6 Roadmap